Es ist unser letzter Tag, Morgen geht es zurück. Die Sonne möchte
uns heute wieder verwöhnen. Unter unserem Balkon sammeln die ersten Krabben-
und Muschelfischer ihre Krustentiere ein. Wir entschließen uns eine kleine
Levadawanderung zu unternehmen und auf diesem Weg die Meerwasserschwimmbecken
Porto Moniz uns anzusehen. Also auf die andere Seite der Insel und entlang
der Küstenstraße. Hier wird gebaut und gebohrt was das Gestein aushält.
Wir haben den Eindruck, die ganze Insel muß in wenigen Tagen von der
einen auf die andere Seite transportiert werden. Die kleinen romantischen Küstenstraßen
weichen gut ausgebauten Estradas Regionais. Wann
immer es noch möglich ist, weichen wir auf die alten Küstenstraße
aus, welche sich eng an den Fels anschmiegt und auf der anderen Seite der Ozeanbrandung
trotzt. Einige Teile von ihr sind leider bereits für den Verkehr gesperrt
worden. Hinter jeder Kurve kommt eine neue Überraschung, mal ein grandioser
Wasserfall, der hunderte von Meter frei nach unten stürzt und direkt auf
der Straße endet -ob man will oder nicht, man muss mit seinem Wagen durch
-, mal fehlen die Begrenzungssteine zur Ozeanseite. Eine Fahrt, die wir zu
jedem Zeitpunkt genießen. Hindurch durch kleine Dörfer mit kleinen
Geschäften. In Ribeira da Janela hat die Emanzipation
diesen Teil der Insel fest in Ihrer Hand. Drei Männer legen ein Tuch zusammen.
Der Sandstrand wird etwas feiner. Wir haben das Gefühl, wir gehen über
Schrotkugeln. Die Brandung ist auf dieser Seite der Insel wesentlich stärker
als auf der Südseite. Weiter geht es in Richtung Porto Moniz. Die Meerwasserschwimmbecken
aus Lavagestein liegen verlassen am Ortsrand, es ist zu kalt in dieser Jahreszeit,
um schwimmen zu gehen. Zumal
die hohen Berge lange Schatten auf die Nordseite der Insel werfen. Nur hier
und da kommt ein Sonnenstrahl durch. In den Becken tummeln sich Fische und
Krabben. Es ist halt ein Meerwasserschwimmbecken. Am Kreisverkehr geht’s
in Richtung Levada Grande. Kein Hinweisschild weißt den Weg zu dem Levadaweg.
Wir fragen den nächst besten Bauarbeiter nach dem Weg. Wir stehen 5 m
davon entfernt. Entlang an Felswänden und durch Eukalyptuswälder
schlängelt sich der Levada. Je weiter wir zur Quelle kommen, desto schmaler
wird Weg und desto steiler werden die Hänge zur Linken. Die
Geländer aus Holz haben dekorativen Charakter. Im Größenvergleich
erkennt man den Durchmesser des Geländerholzes und den davor sitzenden
Vogel. Trotzdem ist es ein gemütlicher und entspannter Spaziergang. Nach
1,5 Stunden verschwindet der Levada in einen Tunnel. Die fehlende Taschenlampe überzeugt
uns, nicht weiter zu gehen (ein absoluter Kritikpunkt bei beiden Reiseführer,
dass dieser Hinweis fehlte). Beim nächsten mal werden wir sie dabei haben.
Wir kehren um und lassen die Natur zum letzten Mal auf uns wirken. Während
der ganzen 3 stündigen Wanderung trafen wir nur 4 mal auf Wanderer. Ein
paradiesischer Platz zum Relaxen. letzter Tag